Der Atem wird schneller, der Puls steigt: Schon ab 600 Höhenmetern muss der Körper aufgrund des geringeren Luftdrucks sehr viel härter arbeiten, um dieselbe sportliche Leistung wie im Flachland zu erbringen. Und das hat einen durchaus positiven Effekt: Der Sauerstofftransport und damit auch die sportliche Leistungsfähigkeit wird verbessert. Profis schwören auf dieses ganz natürliche Blutdoping, das in den Bergen durch eine Anpassung an die Sauerstoffknappheit geschieht.
Grund dafür ist allerdings nicht nur die Leistungssteigerung, wie sie erzählt. «Das Spezielle ist, dass du hier im Tal auf 1800 Metern startest und nach wenigen 100 Höhenmetern die Baumgrenze erreichst. Von dort hast du einen freien Blick auf fantastische Panoramen. Wenn da nicht die super Trails wären, würde ich am liebsten stehen bleiben und in die Ferne schauen», erklärt sie. Auf den zahlreichen Trailrunning-Routen rund um St. Moritz können Laufbegeisterte auf unterschiedlichen natürlichen Untergründen ihren gesamten Bewegungsapparat schulen und mit jedem Schritt Koordination und Reaktionsvermögen stärken.
Doch aufgepasst: Ab 1000 Höhenmetern müssen Sportler mit Leistungseinbussen von 2 bis 4 Prozent rechnen, ab 2000 Metern mit mindestens 4 Prozent. Auch Flammersfeld bestätigt: «Man kann sich nur zu 90 Prozent an die Gegebenheiten anpassen. 10 Prozent der theoretischen Leistungsfähigkeit fehlen auch nach einer empfohlenen Akklimatisierungsphase von zwei bis vier Tagen. Dafür profitiert man vom Engadiner Höhenklima und kann nach dem Laufen seine Beine in einem erfrischenden Bergsee abkühlen.»