Bau der Buckel

Carmen Baumann ist unsere Head of Marketing Services. Buckelpiste musste sie für ihre Skilehrerausbildung fahren – zugegebenermassen nicht ihre Paradedisziplin. Fabian Gattlen hingegen ist früher selbst Moguls und Aerials gefahren. Heute freut er sich darüber, die Buckelpisten zu fotografieren.

Die FIS Freestyle WM ist fast da! Was überwiegt gerade – Vorfreude oder Anspannung?
Wir liegen gut im Zeitplan, deshalb bin ich momentan verhältnismässig ruhig. Am meisten nervös macht mich die gleichzeitige Durchführung verschiedener Disziplinen und das Wetter. Aber darauf habe ich natürlich keinen Einfluss. Wir haben Plan A, Plan B, Plan C und Plan D durchgespielt und sind auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Zudem arbeiten wir in Etappen; als erstes werden die Moguls fertiggebaut, danach geht es Schritt für Schritt weiter mit Ski Cross, Snowboard Alpin Parallel-Slalom, Snowboard Cross und schliesslich Aerials. Das Wichtigste ist, in den Flow zu kommen.
Du bist seit 2022 OK-Präsident des Damen-Skiweltcups in St. Moritz. Für die WM bist du für die Wettkämpfe auf der Corviglia verantwortlich. Was bedeutet dieser Rollenwechsel für dich?
Ja, es ist schon etwas anderes. Es braucht etwas Zeit, um sich mit den verschiedenen Disziplinen vertraut zu machen, aber es ist auch spannend – man muss offen sein für Neues. Die Erfahrung der letzten Jahre half natürlich bei der Planung und jetzt auch in der Umsetzung. Die Grundzüge der Events sind gleich, die Unterschiede liegen in den Details.
Wie gut kanntest du dich denn vorher mit Moguls aus?
Bis vor drei Jahren hatten wir hier noch keine Berührungspunkte mit Moguls. Dann hatten wir die erste Sitzung, haben die Regeln durchgelesen und uns verschiedene Fragen gestellt: An welchem Hang ist dieser Wettkampf möglich? Wie können wir diesen Wettkampf durchführen, ohne unnötig viel Schnee zu verbrauchen? Vor zwei Jahren haben wir dann den Europacup durchgeführt, das war bereits ein grosses Learning, und wir konnten den Sport besser kennenlernen. Für die WM haben wir uns zusätzlich Unterstützung von Profis geholt – auch der Cheftrainer von Swiss Ski ist in den Bau der Buckelpiste involviert.
Welche Auflagen habt ihr für die Präparation der Buckelpiste?
Es gibt genaue Vorgaben, aber wir haben auch einen gewissen Spielraum. Bezüglich der Piste hatten wir eine Option: Der Tschainas-Hang am Rande der Corviglia-Piste (Anm. d. Red.: auf der linken Seite der Sesselbahn Salastrains). Die Piste wird zunächst von der Pistenmaschine präpariert – die Fahrer wissen mithilfe eines Systems genau, in welcher Sektion sie die Linie erreicht haben und wo sie diese noch ausbessern müssen. Danach werden die rund 30 cm Schnee, die sich noch auf der Linie befinden, in regelmässigen Abständen zu Haufen gestossen. Danach werden sie zuerst von Hand mit der Schaufel geformt, dann wird gerutscht und gefahren – und schon sind die Buckel fertig.
Und wo habt ihr gestalterischen Spielraum?
Was die Abstände der Buckel betrifft, gibt es keine festen Regeln. Man kann von einem grösseren Hügel in einen kleineren wechseln oder den Abstand von 3 Metern auf 2,5 Meter reduzieren. Es ist somit vergleichbar mit einem Riesenslalom – dort variieren die Abstände auch innerhalb einer gewissen Bandbreite. Und auch alles Rundherum kann man anpassen, beispielsweise der Zielbereich. Wir möchten, dass der Wettkampf für die Zuschauer sichtbar ist und nicht irgendwo abseits stattfindet. Dafür ist der Tschainas-Hang optimal.
Bei bis zu 200 Teilnehmenden, die in der Qualifikation fahren – wie haltet ihr die Pistenqualität konstant hoch?
Das ist eigentlich kein Problem. Es gibt vier mögliche Linien – zwei auf der linken und zwei auf der rechten Seite. Deshalb gibt es auch vier Sprünge. Grundsätzlich wird eine nicht zu harte Linie bevorzugt. Mit regelmässigem Rutschen lässt sich sicherstellen, dass die Buckel gleichmässig bleiben und alle auf einer top präparierten Linie fahren können.

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