Makers & Shakers: Hotelmitarbeitende (Part I)
Alistair MacQueen lebt in London und ist freiberuflicher Schriftsteller und Redakteur für zahlreiche Medien. Er wurde bereits dreimal um ein Autogramm gebeten. Yves Bachmann ist ein kommerzieller und redaktioneller Fotograf. Er wohnt zerzeit in Zürich.
Leonardo Poesini ist der Cheftechniker im Kulm Hotel. Wenn es eine Fehlfunktion gibt, etwas repariert werden muss oder ein USB-Kabel für einen wichtigen Online-Anruf gesucht wird, ist „Leo“ zur Stelle, um den Tag zu retten. Sein Know-how hinter den Kulissen sorgt dafür, dass im Kulm alles reibungslos läuft. Wir haben uns kurz mit ihm getroffen, bevor er zu einem weiteren wichtigen Meeting gerufen wurde.
Wo sind Sie zur Welt gekommen und aufgewachsen?
Ich wurde in Chiavenna in Italien geboren, etwa 40 Minuten bis eine Stunde von hier entfernt. Jetzt lebe ich in Prosto auf dem Weg nach Chiavenna. Meine Familie lebt dort, daher besuche ich sie immer, wenn ich ein paar Tage freihabe.
Was unternehmen Sie neben Ihren Familienbesuchen in Ihrer Freizeit in St. Moritz?
Ich bringe Nina, meine Hündin – sie ist ein Pointer – mit, wenn ich in St. Moritz bin. Jemand passt auf sie auf, während ich arbeite, aber nach der Arbeit ist ein Spaziergang am späten Nachmittag mit ihr das Highlight meines Tages. Wir gehen vielleicht eineinhalb oder zwei Stunden um den See herum oder manchmal auch ein bisschen weiter in die Berge. Das ist meine Art, nach einem langen Tag zu entspannen. Ich gehe auch gern im St. Moritzersee und in Silvaplana angeln. Obwohl ich auch in Italien angeln gehe, gibt es hier in der Gegend ein paar schöne Angelplätze.
Was ist das Beste daran, im Kulm Hotel zu arbeiten?
Das Schönste ist, dass kein Tag wie der andere ist. Früher war ich Elektriker, aber seit ich hier bin, mache ich nicht mehr nur den Job eines Elektrikers – ich muss wissen, wie man alles macht. Also ja, ich bin Elektriker, aber ich bin auch Techniker und Klempner und bin da, wenn etwas gestrichen, ausgetauscht, repariert oder geschweisst werden muss! Man weiss nie, was einen erwartet, weil immer etwas kaputtgeht oder fast abbrennt. Dann muss ich mir etwas einfallen lassen, um es provisorisch zu reparieren und Teile bestellen, um es richtig zu reparieren. Da ist also viel Kreativität gefragt.
Es macht aber auch ziemlich Spass. Das Kulm ist für mich wie eine kleine Stadt: Da ist das Schwimmbad, der Technikraum, die Wäscherei und die Küche… es gibt so viele verschiedene Räume, dass man wissen muss, wie man die ganze Stadt repariert!
**Gibt es etwas, was Sie in St. Moritz noch nicht gemacht haben, aber gern mal erleben würden? **
Ich würde gern ein paar der Downhill-Strecken oder Flowtrails mit dem Mountainbike fahren, das wäre echt spannend. Am liebsten würde ich aber im Winter einen Delta-Flug von Corviglia aus erleben. Abheben, hoch oben über St. Moritz schweben und dann auf dem vereisten See landen. Das wäre bellissimo!
Melanie Jaletzky ist im HR-Team des Badrutt’s Palace Hotels als Training & Quality Assistant tätig. Sie hat in verschiedenen Firmen und Betrieben rund um St. Moritz gearbeitet und sich engagiert, seit die Gegend sie im Jahr 2018 in ihren Bann gezogen hat…
Was gefällt Ihnen an der Arbeit dort am besten?
Das Beste ist, dass es hier nie langweilig oder eintönig wird. Es gibt immer neue Projekte und Veränderungen, in die man sich einbringen kann und man lernt viele verschiedene Kollegen und Persönlichkeiten kennen, was die Arbeit für mich besonders spannend macht.
Wo sind Sie zur Welt gekommen und seit wann leben Sie in/um St. Moritz?
Ich komme ursprünglich aus Deutschland. Vor acht Jahren haben mein Partner und ich beschlossen, eine Wintersaison in St. Moritz zu verbringen, um Berufserfahrung zu sammeln. Doch dann hat uns die Gegend so sehr in ihren Bann gezogen, dass wir seitdem hier im wunderschönen Engadin leben. Wir lieben die atemberaubende Landschaft und den einzigartigen Lebensstil in und um St. Moritz. Jede Jahreszeit bringt neue Highlights und Erlebnisse.
Was machen Sie am liebsten, wenn Sie nicht gerade arbeiten?
Ich verbringe gern Zeit mit meinen Freunden und geniesse die exquisite kulinarische Szene in St. Moritz und im Engadin – das ist für mich wichtig, da ich aus dem Gastgewerbe stamme; es ist eine meiner Leidenschaften. Ich liebe es auch, im Sommer und Herbst zu wandern, Rad zu fahren, zu paddeln oder im Lej Marsch zu schwimmen – diese Aktivitäten machen mir viel Freude und sind die Entspannung, die ich brauche. Allerdings achte ich immer darauf, mich vor dem Verlassen des Hauses mit Sonnencreme einzucremen, sonst sehe ich am Ende aus wie eine Tomate. Wir sind hier auf über 1800 Metern und die Sonne kann ziemlich brennen!
Was ist das Beste an St. Moritz und dem Tal, wenn es ruhiger ist?
In den ruhigeren Zeiten verwandelt sich die Gegend wieder in ein kleines, gemütliches Dorf. Die meisten Leute, die ausserhalb der Saison hier bleiben, lieben dieses heimelige Gefühl. Besonders schön ist der Frühling, wenn der letzte Schnee schmilzt, draussen alles grüner wird und die Blumen wieder zu blühen beginnen.
Was sollten Leute, die noch nie in St. Moritz waren, unbedingt besuchen oder tun, bevor sie abreisen?
Besucher sollten an einem sonnigen Tag unbedingt einen Spaziergang zum Lej da Staz machen und dort schwimmen gehen. Es ist wunderbar, etwas zu essen zu kaufen, es an einem der Grillplätze dort zu grillen und den Tag ganz entspannt ausklingen zu lassen. Ich würde auch empfehlen, frühmorgens auf dem Silvaplaner See zu paddeln. Das ist eine fantastische Möglichkeit, die Gegend vom Wasser aus zu sehen. Eine Wanderung nach Corviglia und ein Besuch im Paradiso Mountain Club muss auch sein. Sie können die Sonne und grossartiges Essen geniessen, bevor Sie die Rückwanderung nach Hause antreten. Ein weiteres Highlight im Sommer ist das Festival da Jazz in St. Moritz, das mit Live-Konzerten an vielen verschiedenen Orten für eine unglaubliche Stimmung sorgt. Auch die Alpschaukäserei in Pontresina und die dort im Mai stattfindenden Steinbockbeobachtungen sind unvergessliche Erlebnisse, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Bruno Tobler ist der Mountainbike-Lehrer von Suvretta Sports und zeigt Radsportexperten und vergnügungssüchtigen Fahrern die Vielfalt an Trails und aufregenden Pfaden in den Wäldern und Tälern der Gegend.
Seit wann arbeiten Sie bei Suvretta Sports?
Ich habe vor etwa drei Jahren, im Jahr 2021, dort angefangen. Davor habe ich auch als Skilehrer und Skiexperte gearbeitet. Das heisst, ich darf andere Lehrer auf ihre Skilehrerprüfung vorbereiten, und das mache ich immer noch jeden Winter neben dem Mountainbiken.
Welche Art von Mountainbike-Unterricht machen Sie? Für welche Zielgruppe ist das gedacht?
Ich führe Gäste und Besucher, also nicht viel Technisches. Wir reden und fahren auf den Trails und Touren rund um die Berge. Das mache ich besonders zu Beginn des Sommers. Dann biete ich mehr technische Camps oder technischen Unterricht an, weil die Leute, die zu Beginn der Saison gelernt haben, dann besser biken können wollen. Im Sommer, wenn in der Schweiz Schulferien sind, haben wir viele Kinder und Jugendliche. Wir machen eine ganze Woche lang ein Programm für sie. Es geht von Montag bis Freitag, und ich würde sagen, wir fahren 80 % der Zeit mit dem Fahrrad und den Rest der Zeit haben wir Spass, spielen in den Bäumen rum oder machen etwas in der Art. Ich fahre auch viel E-Bike mit den älteren Gästen oder den Leuten, die es ein bisschen ruhiger angehen und nicht so müde werden wollen!
Welchen Kurs unterrichten Sie am liebsten?
Ich mag eine gute Mischung, bei der ich die Leute begleite, um ihnen die wirklich schönen Aussichten und die atemberaubenden Berge in und um St. Moritz und das Engadin zu zeigen. Aber ich führe die Leute auch gern auf die technischen Trails und gebe ihnen Tipps, wie sie diese mit dem Fahrrad besser bewältigen können.
Und wenn Sie nicht gerade arbeiten, was machen Sie am liebsten in der Gegend?
Natürlich gehe ich gern Fahrrad fahren oder fahre rüber nach Chiavenna, esse eine tolle Pizza und trinke ein Glas Wein und fahre dann zurück, alles an einem Tag, damit ich den Geschmack von der Schweiz und Italien geniessen kann.
Ich besteige auch gern den Piz Palü, er ist fast 4000 m hoch. Ich gehe mit Skiern dort hoch und bewältige den letzten Teil des Aufstiegs ohne Skier. Das kann man viele Male im Jahr machen und der Schnee ist wirklich gut.
Was sind Ihre Lieblingstrails rund um St. Moritz?
Der Marmotta-Flowtrail ist gut, besonders zu Beginn der Saison, weil es ein guter Flowtrail ist. Ich mag auch den Foppettas-Trail, er ist wie ein kleiner Spielplatz. Man kann überall springen und es ist nicht zu verrückt. Er ist gut für fortgeschrittene Biker und einer meiner Lieblingstrails zum Aufwärmen und um sich wieder an die technischen Fähigkeiten zu erinnern. Und dann natürlich mitten im Sommer, in der Hochsaison, ist einer der besten Trails der Olympia-Trail. Das ist der Klassiker, der erste Flowtrail, der vor 11 Jahren in der Schweiz gebaut wurde!
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